Verbandsliga Saar
Bous : Merzig II 32:32 (16:16)…Merziger macht nicht immer herziger

….wie uns die routinierten Truppe der Merziger Apfelbauern nach ihren ersten drei Angriffen klar machte. Und so benötigte der Verfasser dieser Zeilen ein wenig Ruhe fürs eigene Herz, zu beschreiben wie das diesjährige Ernten und Keltern der Frühäpfel (aka Hinspiel) ablief.

Die taktische Vorgabe zur Herstellung eines möglichst gehaltvollen Apfelweines (aka Heimsieg), war im Vorfeld ausgiebigst praktisch erprobt (aka Training) und theoretisch besprochen worden. Jedoch -nach den erwähnten drei Angriffen und gespielten fünf Minuten führten die Gäste 3:5. Bis zur zehnten Minute vergrößerten sie ihren Vorsprung auf 4:8, während wir uns mit Fallobst sammeln im Angriff begnügten und in der Abwehr den Eindruck einer Streuobstwiese vermittelten. Das was bis dahin von uns an Äpfeln (gelungenen Aktionen) eingesammelt und gekeltert worden war, stieß unserem Kellermeister (Trainer) derart auf, dass er eine Auszeit benötigte.
In dieser wurde das kleine Einmaleins einer gelungenen Apfelernte nochmals angesprochen. Als zusammen arbeitender und gegenseitig helfender Erntetrupp fahren wir durch Reihe der Apfelbäume und pflücken dort bequem die Äpfel (Abwehr verdichten). Danach werden diese in die Kelterei gebracht und dort der süße Saft gepresst (Gegenstöße und Angriffe über Spielzüge). Die Umsetzung wartete jedoch herzlich lange auf sich (10:14, 24. Minute) und griff erst in den letzten Minuten vor der Erntepause (16:16 HZ).
Nachdem in der Pause der bis dahin erzeugte Apfelsaft verkostet wurde, waren wir uns einig nicht nochmals ein derart saures Getränk herzustellen, an geschmackvollen Apfelwein war nicht zu denken. Die Routiniers aus Merzig dachten jedoch nicht daran den guten Platz bei den besten Apfelbäumen abzugeben und führten uns genau das vor, was wir eigentlich spielen wollten. Erntewagen um Erntewagen füllten sie mit den besten Äpfeln und produzierten süßen Apfelsaft am Fließband (22:27, 44. Minute). Tiefer als die Zweige der Bäume hingen zu diesem Zeitpunkt nur unsere Köpfe. Das was bei uns floss war der Schweiß und zwar in Strömen, der Ertrag blieb weiterhin mager.
Die Wende führten unsere Gäste herbei, als ihnen der verköstigte Apfelwein derart zu Kopf stieg, dass sie sich zum Ende des Erntetages (ab der 47. Minute) nur noch mit den Früchten bewarfen oder es versuchten (Fehlpässe). Das nutzen wir uns Flasche um Flasche und Kiste um Kiste wohlschmeckenden Apfelweines heranzuarbeiten und einen nicht mehr für möglich gehaltenen Gleichstand, an Produziertem zu erreichen (3 Tore in der letzten Spielminute, 32:32 Endstand).
Unser beherzter Endspurt wurde von unseren treuen Zuschauern entsprechend honoriert, die mit ihrer Unterstützung ihren Teil zum Resultat beigetragen haben – vielen Dank dafür!
Es bleibt nur zu hoffen das unsere Mannschaft sich bei den anstehenden Aufgaben das Zitat von Leo Tolstoi zu Herzen nimmt: Denke immer daran, dass es nur eine wichtige Zeit gibt: Heute. Hier. Jetzt.

Bouser Erntehelfer & Kelterer: Christian Frank (Tor), Carsten Schneider (Tor); Eugen Freidich (6), Michael Wernet (3), Steven Klein, Dragan Raspudic (6, 1x7M), Daniel Blug (4), Carsten Wernet (1), Andreas Schmitt (8), Matthias Freitag (1), Marc Pingen (3)